SoLaWi

In einer SoLaWi ist die Landwirtschaft vom Markt entkoppelt und die Lebensmittel werden in einem eigenen Wirtschaftskreislauf produziert. Der*die Landwirt*in widmet sich der nachhaltigen Agrarwirtschaft. Eine Gruppe von Konsument*innen teilt sich die Kosten des Hofes und bekommt dafür die Ernte. So entsteht eine regionale Produktionskette. Finanziert wird in einer SoLaWi der landwirtschaftliche Betrieb – nicht das einzelne Lebensmittel. Die Stadtgemeinschaft finanziert dabei alle Kosten, die im Jahr auf dem Hof anfallen und garantiert zugleich die Abnahme der Lebensmittel. Dadurch erhalten die Landwirt*innen Planungssicherheit und arbeiten unabhängig von Marktzwängen.
Mehr Infos zum Prinzip SoLaWi gibt es unter www.solidarische-landwirtschaft.org.

Unsere SoLaWi Waldgarten

SoLaWis können unterschiedlich organisiert sein. Unsere sieht so aus: Unser Bauer Frank Wesemann hat einen Bio-Hof in Barenthin in der Prignitz. Dort baut er gemeinsam mit seinem Team Gemüse und Obst an und hält Kühe und Pferde. Auf dem Hof werden Gärtner*innen ausgebildet und FÖJ-Plätze angeboten. Einmal wöchentlich bekommen wir Städter*innen in Berlin und Potsdam die frische Ernte in die Abholstellen geliefert. Im Winter gibt es alle zwei Wochen Gemüse. Auch über getrocknete Kräuter, Säfte, Eingekochtes und Fermentiertes können wir uns immer wieder freuen.

solidarisch – selbstorganisiert – engagiert

Die Kosten des Betriebs müssen für ein ganzes Erntejahr gedeckt sein, doch nicht jede*r hat gleich viel Geld zur Verfügung. Auf einer jährlichen Vollversammlung wird der Budgetplan für das kommende Wirtschaftsjahr diskutiert und in verdeckten Bieterunden die Finanzierung solidarisch geregelt. Solidarisch bedeutet auch, sich die Risiken zu teilen. Von einem guten Ertrag profitieren alle – Ernteausfälle werden ebenfalls auf alle Schultern verteilt.
Für das Jahr 2024 beträgt der durchschnittliche Monatsbeitrag 139€ pro Ernteanteil. Wenn man berücksichtigt, dass sich im Mittel 2,7 Mitglieder einen Anteil teilen, kommt man auf rund 51,50€ monatlich pro Mitglied. Unsere Lieferungen sind überaus üppig und sortenreich.


Ob Pflanzen, Ernten, Mulchen, Unkrauten – im Waldgarten gibt es immer etwas zu tun. Es gibt Hofeinsätze an den Wochenenden, man kann aber auch unter der Woche auf den Hof fahren. Gewünscht werden vier Arbeitseinsätze pro Jahr und Ernteanteil. Die Feldtage versprechen Spaß für alle.  Wer möchte, kann auf dem Gelände campen. Das Hofteam ist motiviert, für jede*n eine Arbeit zu finden, die zu den eigenen Voraussetzungen passt.


Unsere SoLaWi basiert auch auf dem Prinzip der Selbstorganisation. Geliefert wird die Ernte an selbstverwaltete Abholstellen in den Städten – etwa in Nachbarschaftscafés. Dort wird das Gemüse angenommen und aufgeteilt. Daneben fallen weitere Aufgaben an: Vollversammlungen wollen organisiert und die Konten betreut werden, Neumitglieder brauchen eine gute Einführung und auch der regelmäßige Kontakt zum Hof ist wichtig. All das übernehmen wir Städter*innen in Eigenverantwortung.

Wie die Mitgliedschaft genau funktioniert, erfahrt ihr in den FAQ.

Was landet auf dem Teller?

Topinambur, Yacon, Zuckerhut – und das kann man essen? Immer wieder finden sich exotisch anmutende Sorten auf unseren Lieferzetteln. Doch all das wächst in Brandenburg, genauso wie das typische saisonale Gemüse und Obst: Salat, Tomaten, Kartoffeln und Rote Bete, Kürbisse, Äpfel und Pflaumen.

Außerdem vermeidet die SoLaWi ein weiteres Problem unserer Nahrungsmittelwirtschaft: Bei uns wird nichts aussortiert, was nicht der handelsüblichen Form entspricht. Krumme Gurken, zusammengewachsene Möhren, mehrarmige Petersilienwurzeln – alles gehört zum Ernteanteil und kann gegessen werden.


Oft klebt noch Brandenburger Erde an den Wurzeln unserer frischen Lebensmittel und das zeigt uns jede Woche wieder: Wir wissen, woher unser Gemüse stammt, welche Hände es gepflegt haben und welche Kulturen wann reif auf den Feldern stehen. Wir wissen, dass Menschen, Pflanzen und Böden bei uns in einem gesunden Kreislauf stehen. So haben wir einen persönlichen Bezug zu unserem Essen – und sind Teil einer Bewegung, die nicht nur eine neue Form der Landwirtschaft fordert, sondern sie zugleich lebt.

 

So sehen unsere Ernteanteile über das Jahr aus:

Jan-März  alle zwei Wochen Lieferung / im Durchschnitt stehen 2,5 Personen hinter einem Ernteanteil (abhängig von der Ernährungsweise, den Koch- und Auswärts-Ess-Gewohnheiten)

April bis Dezember wöchentliche Lieferung.

 

Januar

Kartoffeln, Knollensellerie, Möhren, Rote Beete, Pastinake, Topinambur, Yacon, Pflücksalat

Kohl divers, Zwiebeln, Saft

Februar

Rote Beete, Kartoffeln, Knollensellerie, Haferwurzel, Möhren, Wurzelpetersilie, Yacon, Sauerkraut, Zwiebeln, Nüsse, Saft

März

Kartoffeln, Hafer- od. Schwarzwurzel, Möhren, Topinambur, Wuzrelpetersilie, Yacon, Postelein, Sauerkraut, Schnittlauch, Zwiebeln, Hanftee

April bis Mai – Unsere grünen Wochen

April

Hafer- od. Schwarzwurzel, Kartoffeln, Pastinake, Rote Beete, Topinambur, Yacon, Bärlauch, Wild-, Pflücksalat, Schnittlauch, Knoblauch, Zwiebeln, Honig od. Hanftee / Saft

Mai

Kartoffeln, Radieschen, Rote Beete, Yacon, Pflücksalat, Salatkopf, Sauerampfer od. Brennnessel, Wildsalat, Dill, Koriander, Melisse, Nüsse, Rhabarber, Erdbeere od. Spargel, Erdbeerpflanze

Juni bis August – Ein Sommernachtstraum frei nach Sonne und Regen

Juni

Fenchel od. Stangensellerie, Mangold, Pflücksalat, Salatkopf, Wildsalat, Kohl divers, Kohlrabi, Drachenkopf od. Basilikum, Schnittlauch, Lauchzwiebeln, Zucchini, Gurke od. Dicke Bohne, Kirschen od. Felsenbirne

Juli

Knollenfenchel, Möhren, Rote Beete, Sellerie od. Mangold, Pflücksalat, Salatkopf, Wildsalat, Drachenkopf, Melisse, Schnittlauch, Kohlrabi od. Spitzkohl, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Bohnen, Tomaten, Zucchini

August

Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Mangold, Salatkopf, Rauke od. Asiasalat, Petersilie, Basilikum, Schnittlauch / Koriander, Kohl, Knoblauch, Zwiebeln, Porree, Tomaten, Paprika od. Aubergine, Zucchini, Gurke, Physalis od. Tomatillo, Äpfel od. Birnen

September bis OktoberPralle bunte Vielfalt

September

Kartoffeln, Möhren, Radieschen, Rote Beete, Stangensellerie, Fenchel / Knollensellerie, Pflücksalat, Salatkopf, Melisse od. Thymian, Petersilie, Tatsoi, Zwiebeln, Bohnen, Aubergine / Gurke, Tomaten, Paprika, Chilis, Äpfel od. Birnen

Oktober

Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Knollensellerie, Mairüben, Rucola od. Asiasalat, Salatkopf, Mangold, Petersilie, Tatsoi od. Oak Choi, Porree, Zwiebeln, Stangenbohnen od. Yacon, Tomaten, Chilis, Paprika, Äpfel od. Physlis

November bis Dezember Das was noch auf dem Acker steht

November

Knollensellerie, Möhren, Pastinake, Bunte Beete, Rettich od. Mairüben, Süßkartoffel, Yacon, Pflücksalat, Kopfsalat, Kohl, Porree, Zwiebeln, Paprika, Chillis, Kürbisse, Äpfel

Dezember

Kartoffeln, Knollensellerie, Möhren, Rote Beete, Rettich, Wurzelpetersilie, Yacon, Salatkopf od. Mixsalat, Kohl divers, Zwiebeln, Nüsse, Kürbisse, Saft